
Die Besten ihres Jahrgangs
In den folgenden Porträts der Meister und Meisterinnen erfahren Sie die Beweggründe und deren Motivation auf ihrem Weg zum Meistertitel - ganz individuell, emotional und authentisch.
Danach hat er in verschiedenen Autohäusern im Saarland und in Rheinland-Pfalz gearbeitet und ist schließlich beim BMW-Servicepartner Auto Schmidt in Saarburg gelandet. "Hier gefällt es mir. Ich schätze die sehr familiäre und kollegiale Atmosphäre und natürlich die Arbeit mit BMW, eine Marke, mit der ich mich identifizieren kann, für mich die beste Automarke in Sachen Technologie." Weil er sich beruflich und auch persönlich weiterentwickeln wollte, stand für ihn auch schnell fest: "Ich möchte meinen Meister machen. Vielleicht auch irgendwann meinen Betriebswirt. Die Perspektive, sich selbständig zu machen, reizt mich!"
Den Meisterkurs fand Daniel Jakobs sehr interessant, vor allem auch, weil alle Altersklassen vertreten waren. Die ganz Jungen, aber auch Leute so um die 50, 60 mit viel Erfahrung im Beruf. "Da war echt spannend. Alle machen das Gleiche. Dasselbe ist es aber nicht!" Wirklich richtig gut seien die beiden Haupt-Dozenten gewesen: Frank Scholer und Thomas Wagner. "Sie haben einfach einen Super-Unterricht gemacht. Da ist viel hängengeblieben." Und so hat er jetzt den Klima-Schein in der Tasche, die Berechtigung an Klimaanlagen zu arbeiten, den Airbag-Schein, und er ist AU-Inspektor und darf die Abgas-Untersuchung selbst durchführen.
Dass er nicht nur landesbester Geselle war, sondern jetzt auch der jahrgangsbeste Meister an der Handwerkskammer Trier, das freut ihn. "Der Aufwand hat sich gelohnt, denn ich habe ja berufsbegleitend den Meister gemacht, abends und samstags. Das hat schon ganz schön geschlaucht."
Zum Entspannen setzt er sich in seinen 3er BMW, fährt mit der Freundin zum Nürburgring, besucht Motorsport-Events in der Region. Und ja, zuhause schraubt er immer noch an allem, was rollen kann und träumt von einem BMW, M3, Baureihe E30, so ein gutes Stück aus den späten 80ern, frühen 90ern. "Irgendwann werde ich mir so ein Schätzchen leisten können!", spricht’s und schraubt weiter.
Mit dem Meister in der Tasche ist der 33jährige jetzt Geschäftsführer im Dental Studio Scheid in Merzig mit 70 Mitarbeitern. „Der Meisterkurs war eine harte Zeit mit vielen Entbehrungen. Für das Lernen, Üben und Aufarbeiten habe ich mir viel Zeit genommen.“ Doch er bereut nichts: „Es war sehr gut investierte Lebenszeit, die sich in jeder Hinsicht gelohnt hat. Eine Zeit, die mich gefordert und gefördert hat.“
Den Weg zur Zahntechnik hat Andreas Ebner durch seine Oma gefunden. Die kannte nämlich noch den Dentisten, Zahnärzte ohne akademische Ausbildung. „Ich habe mich kundig gemacht und fand das hochspannend.“ Nach dem Fachabi in Hermeskeil schnupperte er während eines Praktikums in den Beruf hinein und war begeistert, von der Materialvielfalt, dem Arbeiten in der Werkstatt mit Gips und Kunststoff, dem händischen Fräsen im Labor. Dreieinhalb Jahre arbeitete Ebner in Trier im Dentallabor Bund Zahntechnik, bevor er sich für eine Weiterbildung in Freiburg zur CAD/CAM/CNC Zahntechnik-Fachkraft entschied. „Hier hat man den gesamten Workflow vom Erstellen, Modellieren, Konstruieren und Designen bis hin zur Fertigung an CNC-Maschinen erlernt“, erzählt Ebner. Frässtrategien wurden optimiert, unterschiedliche Materialien mussten bearbeitet, Fräsmaschinen und 3D-Drucker programmiert und bedient werden.
Während seiner Zeit in Hermeskeil bei Reichel Zahntechnik merkt Ebner, dass er – geprägt durch die Erfahrungen bei der Fortbildung – doch eher den Fokus auf das Digitale und reine Fräsen von zahntechnischen Konstruktionen legen möchte. Ebner entscheidet sich, nach Darmstadt umzuziehen, um in einem Fräszentrum zu arbeiten, ausschließlich digital. „Ich habe meinen Beruf nochmals ganz anders kennengelernt, habe so viel gelernt und bin richtig aufgeblüht.“ Wenn da nicht der Wermutstropfen einer Fernbeziehung gewesen wäre. Nur am Wochenende zu Hause zu sein, das hat Ebner belastet und seine Freundin auch. „Ich merkte aber auch, dass mir die anderen Teile der Zahntechnik, wo es um Ästhetik, Funktion und andere Versorgungslösungen geht, gefehlt haben. Ich wollte wieder zurück zu den Wurzeln, also eben wieder in ein Dentallabor.“
Und so entschied er sich, wieder zurückzukommen, fand Arbeit im Dental Studio Scheid in Merzig. Nach eineinhalb Jahren stand für ihn fest: Ich mache meinen Meister, ergänze mein Fachwissen um die Betriebswirtschaft. Seine Ersparnisse und öffentliche Zuschüsse nutzt er, um den Meisterkurs zu finanzieren. Auch von seinem Arbeitgeber bekam er wertvolle Unterstützung. „Das Dental Studio hat mir Material zur Verfügung gestellt, und ich konnte während der Arbeitszeit üben. Dafür bin ich sehr dankbar.“
Die Zeit seiner Meister-Ausbildung fiel auch in eine Zeit persönlicher Veränderungen. Andreas Ebner hat geheiratet und ist nach Losheim am See umgezogen. Was er nach den vielen Jahren der Ausbildung über seinen Beruf denkt? „Man muss Geschick mitbringen, aber es dann auch wirtschaftlich umsetzen.“
2022 startete Cindy Breuer mit einem Vollzeit-Kurs und schloss die Meisterkurse in Teilzeit an. „Ich bin immer gerne zur Schule gegangen und fand es total schön, in der Handwerkskammer Trier noch einmal die Schulbank drücken zu dürfen“, sagt die junge Frau und strahlt dabei übers ganze Gesicht. Es fällt wirklich schwer, sich vorzustellen, dass eben sie einmal schüchtern gewesen sein soll. „Man entwickelt sich im Leben weiter. Und wenn man den ganzen Tag mit Menschen zu tun hat, dann lernt man viel. Irgendwann habe ich an mir festgestellt, dass ich gar nicht mehr so schüchtern war.“
Der Meisterkurs lief gut. Das Lernen ist ihr nicht schwergefallen. Nur das Betriebswirtschaftliche, das habe es in sich gehabt. „Wenn man sich selbständig macht, dann braucht man es! Also Augen zu und durch!“ Dass sie Bestmeister unter den Friseuren sei, das freue sie sehr, erwartet habe sie das nicht, „zumal ich ja auch immer superkritisch mit mir bin!“ Selbständig zu arbeiten, das ist für Cindy Breuer ein Lebensgefühl. Ein wunderbares. „Ich kann mir meine Termine selbst einteilen, habe die Freiheit zu arbeiten, wie es mir passt. Und das schätze ich sehr.“
Und so ist die junge Friseurmeisterin mobil rund um Waxweiler in der Eifel unterwegs, betreut ihre Stammkunden, schneidet am liebsten Männer, findet Dauerwellenmachen meditativ und entspannend, Hochsteckfrisuren und alles Filigrane eher nicht. „Es ist ein toller Beruf! Ich liebe ihn und kann mir nichts Schöneres vorstellen. Frei und mobil!“
Die weiteren Besten ihres Jahrgangs werden hier nach und nach vorgestellt.
Die neuen Lehrgänge starten im August 2025! Weitere Informationen zu den Meisterkursen finden Sie hier.
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